Konzept zum Eigenverantwortlichen Lernen-„EiveL“

Im Schulprogramm der Evangelischen Gesamtschule Hilden ist es ein Ziel, dass sich die Schülerinnen und Schüler unserer Schule selbstständig Kompetenzen aneignen können. Dazu braucht es folgende Voraussetzungen: Methodenkompetenz, Vertrauen der Schule in die Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, die als Moderatoren, im Laufe der Entwicklung der Schülerinnen und Schüler als Teammitarbeiter mit den Lehrerenden arbeiten.

Mit zunehmender Selbstständigkeit für sich selbst, der Umwelt und seinen Mitmenschen übernimmt der Lernende auch Verantwortung für sich selbst, für die Umwelt und für seine Mitmenschen. Dazu bedarf es eines geeigneten Rahmens, um die Schülerinnen und Schüler heranzuführen eigenständig zu arbeiten.

Damit die Lernenden in den gegebenen Freiräumen Erfahrung sammeln können und richtig damit umgehen, ist die Reflexion der Lernprozesse besonders wichtig. Das erfolgt durch die Bilanz- und Ziel-gespräche und Lernkompass. (s. Terminspiegel)

Da die Schülerinnen und Schüler unterschiedlich  mit den gegebenen Freiräumen und dem eigenständigen Lernen  umgehen, bedarf es hier einer Binnendifferenzierung. Hierbei spielt der Lehrer/in als Begleiter eine wichtige Rolle. So werden den Schülerinnen und Schülern, je nach individuellem Bedarf, Unterstützung in Form von z.B. Zeitmanagement, stärkere Kontrollen, Strukturierungshilfen angeboten. Um eigenständiges und binnendifferenziertes Lernen zu trainieren und einzuüben, sind die Arbeiten mit Wochenplänen und in Lernwerkstätten wichtige Methoden. (s. Anlage 1)

In der Entwicklung der Schülerinnen und Schüler wird das eigenständige Lernen und Arbeiten im Team mit der Weiterentwicklung und der Vorbereitung auf die Berufswelt wichtig. Hierbei erfahren die Schülerinnen und Schüler durch gemeinsames Planen, Reflektieren, gegenseitiger Unterstützung und dem gemeinsamen Erfolg, wie man im Team eigenständig und gemeinsam, erfolgreich arbeiten kann. Hierbei müssen die Regeln der Gruppenarbeit eingeübt sein und jedes Teammitglied sollte eigenverantwortlich arbeiten können. ( s. Klasse 8)

In der Evangelischen Gesamtschule Hilden gibt es zurzeit 4 Jahrgangsstufen. Da wir eine Schule im Aufbau sind, wird der EiveL-Unterricht je nach Gegebenheiten in den Jahrgangsstufen folgendermaßen durchgeführt:

 

 

Jahrgangsstufe 5:

Vorbemerkung:

In der Grundschule werden verschiedene Lernkompetenzen eingeübt. Um alle  neuen Schülerinnen und Schüler auf den gleichen Wissensstand zu bringen, werden in den ersten Wochen des Schuljahres verschiedene Methoden wiederholt und eingeübt. Dabei arbeiten die verschiedenen Fachschaften zusammen, um vorhandene Fähigkeiten zu festigen und den verschiedenen Leistungsmöglichkeiten der Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden. (s. Anlage 1)

Durchführung:

Mit der Rückgabe, der in allen Klassen parallel geschriebenen Lernzielkontrollen werden den Lernenden durch einen vorgegebenen einheitlichen Erwartungshorizont (s. Anhang), in den Fächern Mathematik, Englisch, Deutsch  Aufgaben vorgeschlagen, die sie eigenständig bearbeiten müssen. Diese Aufgaben dienen der Wiederholung, also der Förderung, bzw. der Forderung, also dem Vertiefen des Gelernten oder der Weiterarbeit an den gelernten Inhalten/Kompetenzen. In den einzelnen Fachschaften sind in den Curricula dafür Aufgabenstellungen vorgesehen.

Da i.d.R. in den EiveL-Stunden Lehrer/in aus den drei Fächern eingesetzt sind, kann der Schüler/in nach jeder Klassenarbeit an einer anderen Aufgabe in einem von ihm selbstgewählten Fach, nach Absprache mit dem Fachlehrer, arbeiten. Für jedes Quartal wird eine feste Gruppe von Lernenden zusammengesetzt.

Die Zusammensetzung der Lerngruppen erfolgt in der Quartalskonferenz, an der alle Lehrer, die in der Jahrgangsstufe unterrichten, teilnehmen. (s. Terminspiegel, Tagesordnung Quartalskonferenzen)

Hierbei wird auch beurteilt, wie gut der Schüler/in bereits gelernt hat, eigenständig zu arbeiten und welche Hilfestellungen diesem Schüler noch angeboten werden müssen. (Einschätzungen durch den EiveL-Lehrer/in)

Voraussetzungen:

Die Schülerinnen und Schüler benötigen für den EiveL- Unterricht ein Ringbuch mit einer Einteilung für die 3 Hauptfächer, linierte und karierte Ringbucheinlagen, sowie das Lehrwerk des jeweiligen Faches, und ein gut ausgestattetes Mäppchen.

Regeln für den EiveL-Unterricht werden in der Einführungswoche mit den Schülern erarbeitet und hängen in den einzelnen Unterrichtsräumen. Diese Vorgaben gelten auch für die Arbeitsstunden. (s. Konzept Arbeitsstunden, Anlage 3)

Auf dem Zeugnis gibt es eine Bemerkung zum EiveL-Unterricht, die aber mit dem Schüler/In und den Eltern besprochen werden sollte. weil für das eigenständige Lernen die Selbst- und Fremdreflexion wichtig ist. (s. Dokumentation im Lernkompass)

 

Jahrgangsstufe 6:

 Am Ende der Jahrgangsstufe 5 wird in den Hauptfächern ein Kompetenztest geschrieben, der als Grundlage für die EiveL- Arbeit im nächsten Schuljahr dient. In der Förderkonferenz (s. Leistungskonzept) werden dann die Schülerinnen und Schüler für die fachbezogene EiveL- Arbeit in die Fachgruppen eingeteilt.

Die Bedingungen und Aufgabenstellungen sind wie in der Jahrgangsstufe 5. Das ist erfahrungsgemäß wichtig, da eine Struktur die eingeübt wurde, gefestigt wird und die Schüler/in  eigenständig andere Aufgaben bearbeiten.

Jahrgangstufe 7:

In der Jahrgangstufe 7 erfolgt der EiveL- Unterricht wie in der Jahrgangsstufe 5 und 6.

Jahrgangsstufe 8-10:

Vorbemerkung:

In der Jahrgangsstufe 8 wird der EiveL- Unterricht nicht mehr nur als Förder- und Forderunterricht mit einer Aufgabenstellung, die aus den Klassenarbeiten erwächst individuell auf die Schüler abgestimmt, sondern ab dieser Altersstufe sollen die Schüler/innen an selbstgewählten Themenbereichen arbeiten.

Durchführung:

Lehrkräfte aus den verschiedenen Fachbereichen geben fachgebundene Themen vor, die von den Schüler/innen mit den unterschiedlichsten Lernmethoden bearbeitet werden. (s. Fachcurricular) Die Ergebnisse werden in der Lerngruppe vorgestellt, beurteilt und gemeinsam wird reflektiert wie man gearbeitet hat. Der Zeitrahmen wird mit der Lerngruppe festgelegt und auch die Beurteilungskriterien werden auf Grundlage der Fachcurricular festgelegt und für alle Schülerinnen und Schüler transparent gemacht.

Jetzt haben die Schüler/innen einen größeren Freiraum und lernen auch mehr Verantwortung zu übernehmen. Die verschiedenen Methoden wurden in den vorangegangenen Jahrgängen eingeübt und werden jetzt eigenständig eingesetzt, um zu einem Ergebnis zu kommen.

Die Themenbereiche werden in einem Quartal bearbeitet, so dass wieder eine Quartalsnote, nach den festgelegten Beurteilungskriterien gesetzt werden kann und die Schüler/innen ein Feedback erhalten. (s. Aufgabe Lerncoach)

Für ein Jahr muss ein Fachbereich gewählt werden, in dem dann verschiedene Themen aus diesem Fachbereich mit unterschiedlichen Methoden bearbeitet werden sollen.

In den Jahrgangsstufen 9 oder 10 kann man dann mit außerschulischen Partnern zusammenarbeiten und die Schüler/innen mit projektbezogenen Aufgabenstellungen eigenständig arbeiten lassen. Die Reflexion erfolgt dann nicht nur über die Schule, sondern auch direkt von den jeweiligen Partnern der Schüler/innen bei der Erledigung der Aufgaben, die gestellt wurden. (z.B. Arbeiten als Lerncoach; Organisator eines Events, u.a.) Dieses ist noch in der Planung und wird zusammen mit dem Berufswahlkoordinator erarbeitet.

So werden die Schülerinnen und Schüler zu eigenständigem Lernen und Arbeiten angewiesen, so dass sie im Berufsleben und für die Anforderungen in der Zukunft gewappnet sind.

 


EiveL

Regeln für das Eigenverantwortliche Lernen

Für die EiveLstunden benötigst du:

1 Ordner mit Einteilungen für die einzelnen Fächer, linierte und karierte Ringbucheinlagen, das Fachbuch (Mathe, Deutsch oder Englisch)

  1. Auf dem Erwartungshorizont der Klassenarbeiten stehen die Aufgaben die du bearbeiten sollst.
  2. In den EiveL-Stunden arbeitest du allein und ruhig.
  3. Die Aufgaben im Bereich EiveL sind überwiegend selbsterklärend. Falls du eine Frage hast, bringe dein Namensschild an der Hilfeleiste an, der Lehrer/in wird dir helfen, wenn du dran bist.
  4. Nutze die Wartezeit, indem du die nächste Aufgabe erledigst und nicht einfach „rumsitzt“!
  5. Wichtig!!! Lenke bitte die anderen EiveL-Teilnehmer nicht von der Arbeit ab.
  6. Wenn du die Aufgaben bearbeitet und überprüft hast, wende dich an deinen EiveL-Lehrer, damit er sich deine Arbeit anschauen und deine Arbeitsergebnisse auf deinem Erwartungshorizont notieren kann.
  7. Erst nachdem sich der EiveL-Lehrer deine Arbeitsergebnisse angeschaut hat, darfst du dir ein Lösungsblatt holen und deine Ergebnisse mit den richtigen vergleichen.